Ein kleines bisschen klüger – Weihnachts-Special

Logo „Ein kleines bisschen klüger“ mit Santa-Hut.
Lesedauer 4 Minuten

„Es lebt!“ Nachdem es hier auf dem Blog einige Wochen lang ungewöhnlich ruhig war, melde ich mich hiermit wieder zurück. Und es gibt Neuigkeiten, in Form eines neuen Formats der „bisschen klüger“-Reihe.

Bisher war der Ansatz ja immer, einige Artikel und Podcasts zu verlinken, die ich in der jeweiligen Woche interessant fand. Auf diese Art habe ich hauptsächlich als „Kanal“ für die Ideen anderer Leute fungiert, statt selber viel Kreatives beizutragen. Das soll sich ändern.

In Zukunft will ich also konkreter darauf eingehen, was ich mit dem neu erworbenen Wissen denn genau angefangen habe. Trotzdem soll es weiter Verlinkungen zu interessanten Artikeln und Podcasts geben, vielleicht auch schöne Zitate, so wie sie mir eben zufallen. Das ganze wird aber freier im Format sein, und vermutlich auch nicht mehr in derselben starren Taktung kommen.

Den Anfang macht heute erstmal ein Update über meine Aktivitäten der letzten Monate – denn obwohl ich auf den Social Media immer stiller geworden bin, war ich im Hintergrund ziemlich aktiv: Zum Einen habe ich meine Telegram-Gruppe fleißig über meine Trading-Aktivitäten auf dem Laufenden gehalten. Dort gibt es seit meiner letzten Rekrutierungsaktion vor einigen Monaten inzwischen sogar manchmal Interaktion jenseits meiner Monologe. 😉

Zweifellos die aufwendigste Arbeit, der ich mich gewidmet habe, war aber: das Programmieren! Und zwar bin ich über einige Umwege auf die systematischen Trendfolger gestoßen: Die bekanntesten Namen in diesem Bereich, wie Ed Seykota oder Richard Dennis – kennt in der Börsenbubble kein Mensch. Die ausführlichsten Materialien, die ich bis jetzt gelesen/gehört habe, finden sich im Podcast und den Büchern von Michael Covel*.

Die Idee (bzw. das Ideal) der systematischen Trendfolger ist es, strikt regelbasiert zu handeln, so dass man es einen Computer tun lassen kann – und zwar ausschließlich anhand technischer Signale. Spätestens hier hätte ich früher erstmal reflexhaft die Nase gerümpft und mich etwas anderem zugewendet.

Dieses Mal allerdings haben meine Quellen überzeugend argumentiert, gerade weil viele Illusionen, die man als Leser vielleicht hat, direkt zerlegt werden. Ein paar Beispiele:

  • Es werden grundsätzlich keine Vorhersagen gemacht, nur der Ist-Zustand des Marktes wird beurteilt, und dementsprechend Positionen aufgebaut.
  • Man geht davon aus, dass man einen Trend niemals perfekt erwischen wird. Also versucht man es erst gar nicht, sondern arbeitet im Gegenteil darauf hin, den Großteil eines Trends mitzunehmen. Wann ein Trend vorliegt, wird anhand eines Indikators bestimmt.
  • Es gibt nicht den einen magischen Indikator – sobald man einmal einen gewählt hat, haben andere Aspekte des Handelssystems einen wesentlich größeren Einfluss (z.B. Positionsgrößen).
  • Nachrichten werden – zumindest für die Handelsentscheidungen – grundsätzlich ignoriert.

Insbesondere die klare Abgrenzung der hier verwendeten „beschreibenden“ technischen Analyse vom vielerorts praktizierten Voodoo (technische Analyse, um Vorhersagen zu machen) hat meine Forscherseele gefreut.

Auch die Idee, meine Handelsentscheidungen aufgrund von klaren, quantitativen Regeln abhängig zu machen, hat mich sehr gereizt. Denn es kann helfen, diverse schädliche Biases, die ich an mir festgestellt habe zu überwinden. Gleichzeitig ergibt sich aber auch die Möglichkeit, ein solches System Backtests zu unterziehen. Genau daran habe ich die letzten Monate gearbeitet – und einige Erkenntnisse und Fragestellungen daraus will ich in nächster Zeit hier teilen.

Zum Abschluss noch ein

Zitat der Woche:

Derzeit lese ich „Discipline is Destiny* von Ryan Holiday (im Original, verlinkt ist die deutsche Version). Folgendes Zitat aus dem ersten Kapitel über den Baseballspieler Lou Gehrig fand ich bemerkenswert (übersetzt aus dem Englischen):

„Er [Lou Gehrig] wusste, dass Bequemlichkeit der Feind war, und dass der Erfolg eine endlose Reihe von Einladungen ist, es sich bequem zu machen. Es ist leicht, diszipliniert zu sein, wenn man nichts hat. Aber was, wenn man alles hat?“


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