Ein kleines bisschen klüger 24/2022

Lesedauer 2 Minuten

Ein kleines bisschen klüger ins Bett gehen, als man aufgestanden ist. Heute: Ein Mammut-Artikel mit interessanten Gedanken zur Inflation, ein Interview mit Mathematiker Leslie Lamport zu Algorithmen vs. „Coding“. Außerdem: Ein Enzym, das Plastik innerhalb von Tagen zersetzt, und: Die Macht des „mimetischen Begehrens“. Wie immer wünsche ich viel Spaß beim Lesen und Schauen!

Artikel

Kris Abdelmessih: 3-Card Macro
Warum war die Inflation nach der Finanzkrise so gering, wo doch der Geldhahn der Zentralbanken immer auf „Maximum-Brrrr“ stand? Der Autor holt die ganz große Makroökonomie-Keule heraus. Es braucht ein bisschen Sitzfleisch für diesen Mammut-Artikel, aber allein die enthaltenen „Mental Models“ und Gedankenspiele waren die Lesezeit für mich wert: Fiskalpolitik – inflationär; Geldpolitik – deflationär, außerdem die für mich neue Erkenntnis, dass die MMT-Theoretiker („Staaten können nicht pleite gehen, solange sie Geld drucken können“) sich durchaus Gedanken über Inflation machen.

Sheon Han / Quanta Magazine: How to Write Software With Mathematical Perfection
Wie funktioniert eigentlich „die Cloud“? Ein wichtiger Baustein zur sinnvollen Kommunikation zwischen verteilten Systemen stammt aus der Feder von Mathematiker und LaTeX-Schöpfer Leslie Lamport, der hier interviewt wird. Wichtigste Ideen zum Mitnehmen: das Denken in Algorithmen vs. „Code“. Was soll ein Programm erreichen? Ebenfalls empfehlenswert ist das eingebettete Youtube-Video.

Derya Ozdemir / Interesting Engineering: A new AI-made enzyme can devour plastics in hours instead of centuries
So nützlich sie heutzutage auch sind: Kunststoffe stellen nach Gebrauch noch immer ein großes Entsorgungsproblem dar. Kürzlich ist es einer Forschergruppe (Paywall) gelungen, mit Hilfe von Machine Learning ein neues Enzym herzustellen, das Plastik innerhalb nur weniger Tage zersetzen kann. Der Kurzartikel inklusive Video stellt die Erkenntnisse vor.

Podcast:

The Knowledge Project: Luke Burgis – The Power of Mimetic Desire
„Schatz, der Nachbar hat schon wieder ein neues Auto!“ Den nächsten Schritt kennen wir alle nur zu gut. „Mimetic Desire“ bezeichnet den Umstand, dass unsere Wünsche und Bedürfnisse zu einem guten Teil auf dem beruhen, was sich die Leute in unserem Umfeld wünschen. Luke Burgis (dessen Texte zu diesem Thema ich schon einige Male verlinkt hatte) im Interview bei Shane Parrish.


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